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Bad Homburg, 11.12.2025 von FERI Cognitive Finance Institute

Kampf um die Arktis: Ein neuer Brennpunkt globaler Machtpolitik

Kampf um die Arktis: Ein neuer Brennpunkt globaler Machtpolitik
  • Am Nordpol kreuzen sich strategische Ziele und ökonomische Interessen der Großmächte
  • Erderwärmung und arktische Eisschmelze wirken als fundamentale „Game Changer“
  • Neu entstehende Wirtschaftsopportunitäten – deutlich steigende geopolitische Risiken
  • Cognitive Finance Institute analysiert Wandel der Arktis zum neuen globalen „Hotspot“

Die Arktis entwickelt sich von einem entlegenen Randgebiet zu einem neuen geopolitischen Brennpunkt. Als wichtiger Katalysator wirkt die Erderwärmung, die das beschleunigte Abschmelzen des polaren Meereises forciert. Dadurch öffnen sich neue Schifffahrtsrouten und Zugänge zu bisher unerschlossenen Rohstoffen. „Dieser Ausblick weckt speziell bei den drei Großmächten enorme Begehrlichkeiten; deren Zusammenprall macht die Arktis zum zentralen Schauplatz einer sich verändernden Weltordnung“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des Cognitive Finance Institute. In der aktuellen Analyse „Kampf um die Arktis: Globaler Wettlauf um Rohstoffe, Macht und strategische Dominanz“ hat das Institut mögliche Chancen für die Wirtschaft sowie neuentstehende geopolitische Risiken untersucht.

Die Arktis wird zum Knotenpunkt globaler Machtpolitik

„Im hohen Norden kreuzen sich ökonomische und sicherheitspolitische Interessen in einer Intensität, die nicht nur die bestehende Weltordnung herausfordert, sondern auch globale Kraftlinien neu definiert“, betont Rapp. Relative Gewinner dieser Entwicklung seien vorerst vor allem antiwestliche Mächte: Während Russland die neuen Gegebenheiten für eine massive Ausweitung seiner militärischen Präsenz in der Polarregion nutze, verstehe China die sich neu öffnenden Schifffahrtsrouten primär als Vorteil für effizientere Handelswege sowie den Ausbau seiner globalen Ambitionen. 

Spiegelbildlich dazu gerieten Europa, aber auch die USA sowie die NATO mit ihren neuen Mitgliedern in Nordeuropa, strategisch unter Druck. Die USA reagierten bereits mit einer sicherheitspolitischen Neuausrichtung, erkennbar am Interesse an Grönland. „Die USA wollen damit ihre Verwundbarkeit im hohen Norden reduzieren, aber auch die Abhängigkeit von chinesischen Rohstoffen verringern“, erklärt Rapp. Europa hingegen, das keine eigenständige militärische Strategie verfolge, habe die Tragweite der Risiken noch nicht vollständig erfasst und bleibe im „geopolitischen Schraubstock“ zwischen den drei Großmächten gefangen. 

Beschleunigte Eisschmelze eröffnet neue wirtschaftliche Möglichkeiten

Gleichzeitig würden die schmelzenden Eisflächen neue ökonomische Opportunitäten mit sich bringen, etwa in Form kürzerer Handelswege, reicher Rohstoffvorkommen oder neuer Fischereigebiete. „Für viele Investoren ist die Arktis noch ein relativ unbekannter Faktor, der aber bereits heute in strategische Überlegungen und Entscheidungen einbezogen werden sollte“, so Rapp. Doch wie die Analyse zeige, seien die potenziellen Chancen in der Arktis untrennbar mit neuen geopolitischen Risiken verbunden. Vorausschauende Planung und laufendes Monitoring gewinnen für Unternehmer und Investoren vor diesem Hintergrund an Bedeutung. Sie sollten daher eine langfristige Perspektive einnehmen und die in der Analyse skizzierten Risikoszenarien sehr genau im Blick behalten. 

Mit dem Cognitive Briefing „Kampf um die Arktis: Globaler Wettlauf um Rohstoffe, Macht und strategische Dominanz“ gibt das FERI Cognitive Finance Institute Investoren und Unternehmern tiefe Einblicke in die rapide Transformation der Arktis und unterstützt bei der Einordnung und Bewertung der Implikationen. Die Analyse steht zum Download auf dieser Seite zur Verfügung.


Autoren
FCFI Autor
FERI Cognitive Finance Institute
Pressekontakt
Schlerf Roger
Roger Schlerf

Managing Director Corporate Communications

Eggert Marenka
Marenka Eggert

Senior Manager Press and Multi-Channel Communications